Seit ein paar Monaten haben wir etwas Neues für euch getestet. Als Alternative zu Heunetzen füttern wir unsere Pferde momentan mit den Heutonnen der Firma Eazigrazer.
Warum meine Pferde rund um die Uhr Heu zur Verfügung haben, habe ich euch ja bereits in diesem Artikel berichtet. Khaymans Krankheits-Geschichte und wie uns die Fütterung dabei half, könnt ihr übrigens hier nachlesen.
Doch nun zum eigentlichen Thema heute: den Heutonnen der Firma Eazigrazer aus England. Seit einigen Jahren bieten wir unseren Pferden Heu aus Heunetzen an. Immer wieder suchten wir nach einer guten Lösung, sodass die Pferde möglichst bodennah fressen können. Bei schlechtem Wetter hatten wir aber oft das Problem, dass das Heunetz früher oder später am Boden hing und somit das Futter im Dreck lag. Klar, dass die Pferde es nicht mehr anrührten.
Im Winter gefroren uns die Netze häufig sogar, sodass sie fest wie ein Brett wurden und die Pferde wieder mal hungrig vor gefüllten Netzen standen. Ganz zu schweigen von dem immensen Arbeitsaufwand, die Netze zum Befüllen immer ab und wieder aufzuhängen. Den nahmen wir natürlich in Kauf, mangels Alternativen.
Eazigrazer verspricht genau dafür Abhilfe. Nach ausgiebiger Recherche und wirklich netten Gesprächen mit den Firmeninhabern entscheiden wir uns also, den Tonnen eine Chance zu geben.
Das erste Befüllen stellt sich als Kinderspiel heraus: Deckel rausheben, Heu rein, Deckel zu und ab damit auf den Paddock. Jetzt wird es spannend: was sagen die Pferde dazu?
Khayman spielt wie immer freiwillig Testkaninchen und kommt sogleich angelaufen. Nase prustend in die Tonne gesteckt – und direkt wird losgefressen. Auch nach einigen Minuten steht er noch entspannt da und knabbert vor sich hin. Auffallend positiv ist anzumerken, dass die Pferde schön ruhig fressen, mit entspannten Hälsen. An den Netzen fraßen sie doch immer irgendwie seitlich und rupften teils wirklich vehement, um das Heu heraus zu bekommen. Das sieht mit den Tonnen deutlich ruhiger aus.
Als wir am nächsten Morgen zum Stall kommen, scheinen die Pferde zufrieden zu wirken: Die Bäuche sind rund, die Tonnen ein gutes Stück leerer. Die Deckel, die es übrigens mit Löchern in verschiedenen Größen gibt, rutschen ganz leicht nach unten, je leerer die Tonne wird. Das System ist wirklich einfach und wie es scheint, nehmen die Pferde die Futtertonnen gerne an – die zur Sicherheit aufgehängten Heunetze blieben größtenteils voll.
Nun haben wir die Tonnen bereits seit einigen Monaten in Gebrauch. Was sagt die Langzeit-Erfahrung? Die Tonnen stehen noch immer, die Pferde fressen weiterhin entspannt und zufrieden. Ebenso zufrieden sind auch wir!
Der Arbeitsaufwand ist tatsächlich deutlich niedriger, da das Befüllen der Tonnen ein Kinderspiel ist. Bei Regen wird das Heu zwar durchaus genauso nass wie im Heunetz. Das Loch am Tonnenboden lässt das Wasser aber problemlos ablaufen. Verbrauchserscheinungen? Praktisch keine im Gegensatz zu den Netzen, die doch regelmäßig Löcher aufwiesen. Die Tonnen sind hingegen wirklich stabil. Das testete Khayman nämlich ausgiebig, indem er sie durch die Gegend kullerte. Leider stellte er irgendwann fest, dass man die Tonnen umwerfen kann und macht sich seit dem einen Spaß daraus, sie durch den Paddock zu schubsen. Zum Glück ist er schlau genug, sie auch wieder aufzustellen. Die anderen beiden Pferde lassen die Tonnen übrigens brav dort stehen, wo sie sind. Khayman muss natürlich wieder ins Extreme gehen, wäre ja sonst auch langweilig. Mit einem Ziegelstein am Boden der Tonnen haben wir Khayman nun aber auch sein Handwerk gelegt und er frisst genauso anständig wie der Rest der Bande.
Insgesamt sieben Tonnen für drei Pferde haben wir momentan im Gebrauch. Damit kommt man gut zurecht, ohne ständig neu befüllen zu müssen. Natürlich würden bei regelmäßigem Auffüllen auch weniger Tonnen ausreichen. Aber wir möchten den Pferden gerne viele Fressplätze bieten.
Die Investition für die Tonnen lässt einen erstmal schlucken. Billig sieht anders aus. Rechnet man jedoch mit den Heunetzen gegen, die man doch alle paar Monate austauschen muss, so denke ich, dass sich die Heutonnen dauerhaft durchaus rentieren. Ein weiterer Kostenpunkt, der für die Tonnen spricht: Es geht kaum noch Heu verloren. Bei den Netzen fällt immer eine nicht geringe Menge Heu auf den Boden. Dort wird es entweder vom Wind davongetragen, oder die Pferde trampeln darauf herum und schauen es dann natürlich mit dem Pöpöchen nicht mehr an. Mit den Eazigrazern ist der Heuverlust gleich null! Unserer Erfahrung nach lohnt sich die Investition in den Kaufpreis also allemal.
Habt ihr noch Fragen zu Eazigrazer? Hinterlasst gerne einfach einen Kommentar.
Bis dahin fröhliches eazygrazen 😉
11. November 2016 um 11:21
Hi Alessa,
das klingt nach einer super Alternative, Danke für den Erfahrungsbericht. Ich hab ja aus unterschiedlichen Gründen meine Bedenken und Probleme mit den Heunetzen.
Weißt Du aus was für einem Material die Tonnen sind? Ist das „normales“ Plastik oder lebensmittelecht?
Liebe Grüße
Saskia
11. November 2016 um 12:19
Wie ist das mit Joshi? Kommt er in die Tonnen rein? Ich hab nur so kleine Zwerge, hab Angst die kommen an solche Tonnen garnicht hin 😀 Oder gibt es verschiedene Größen?
15. November 2016 um 9:01
Hi Lisa,
Joschi kommt da auch wunderbar hin. Er ist allerdings mit 1,10m Stockmaß auch kein richtiger Zwerg 😀 Ich fürchte, verschiedene Größen gibt es nicht. Du kannst dich aber auch gerne mal direkt mit dem Hersteller in Verbindung setzen, er ist wirklich sehr freundlich 🙂
Herzliche Grüße!
Alessa
11. November 2016 um 12:19
Hallo!
Wieviel geht in die Tonnen rein? Was würden Sie kosten?
15. November 2016 um 9:00
Die Infos findest du beim Hersteller. Es passen ca 6-7kg Heu in eine Tonne.
11. November 2016 um 12:19
Hi, wie ist der abrien an den Pferdezähnen? Bei den Tonnen mit Eisengittern git es meist ziehmlich häftigen Abrieb an der „Frontseite“ der Zähne. Diesen Nachteil gibt es bei Heunetzen ja nicht, aber ideal finde ich die Lösung mit dem Netz nicht, das die meisten Pferde den Kopf schhiefnhalten…
15. November 2016 um 9:00
Ja, das soll bei den Eisengittern wirklich sehr stark sein. Wir haben bei den Tonnen hier sehr große Löcher gewählt, sodass die Pferde problemlos am Heu zupfen können, ohne mit den Zähnen ständig gegen das Plastik zu kommen. Aber wir haben heute unseren Zahnarzt da, den lasse ich auf jeden Fall mal draufschauen, dann kann ich mehr dazu sagen.
Herzliche Grüße,
Alessa
11. November 2016 um 12:34
Hi Alessa,
Das klingt ja sehr gut. Was habt Ihr denn noch so als Alternativen im Auge gehabt und warum habt Ihr Euch dann gerade für diese Tonne entschieden? Wie viel Heu passt ca. in eine Tonne?
Würde mich über weitere Infos freuen.
VG Lisa
15. November 2016 um 8:53
Hi Lisa,
wir haben uns einige Heuraufen angeschaut. Allerdings war uns wichtig, dass man sie transportieren kann – bei regnerischem Wetter füttern wir auf unserem Betonweg, ansonsten eben gerne auch auf dem Paddock. Deshalb sind schon mal einige ausgeschieden. Die Tonnen kann man einfach hochheben und tragen, sehr praktisch 😉
In eine Tonne passen ca 6kg Heu, steht glaube ich auch auf der Hersteller-Seite, da kannst du mal noch nach weiteren Infos schauen. Wir sind wie gesagt damit einfach sehr zufrieden 🙂
Herzliche Grüße!
Alessa
11. November 2016 um 13:03
Huhu!
Ein klasse Erfahrungsbericht. Ich habe selbst zwei Warmblüter und einen Shettyhengst.
Ich habe leider immer wieder das Gewichtsproblem im Hinterkopf bei meinem Hengstchen. Fütterst du deinen Shettyhengst 24 Stunden mit Heu?
Ich habe jetzt im Stall die Hay Bar damit der kleine nicht so viel Heu mitessen kann. Würde aber gerne draußen auf dem Winterpaddock weitere Beschäftigungsmöglichkeiten anbieten.
Mich würden deine Erfahrungen mit der Shettyfütterung echt interessieren.
Liebe Grüße
Jasmin und Co.
https://m.facebook.com/donfrederico2/
15. November 2016 um 8:51
Hi liebe Jasmin,
unser Shetty bekommt genauso wie die Großen 24 Stunden Heu. Er hat dabei eine gute Figur, obwohl wir nicht wirklich viel mit ihm arbeiten (zumindest nichts anstrengendes). Wir versuchen, den Paddock der Pferde immer so zu gestalten, dass sie möglichst weite Laufwege haben (also Wasser, Heu und Liegeplätze möglichst weit auseinander, teils mit Baumstämmen zum drum herum laufen etc). Wir haben auch die Erfahrung gemacht, dass unsere Pferde deutlich ruhiger und langsamer fressen, seit dem sie wissen, dass einfach immer Heu zur Verfügung steht. Vielleicht klappt es bei deinem Kleinen ja auch? 🙂
Herzliche Grüße auch an die Ponys!
Alessa
11. November 2016 um 14:05
Hey Alessa,
Habt Ihr die Zähne Eurer Pferde beobachtet? Ich habe in einem ähnlichen Artikel mal gelesen, dass diese Plastik Deckel mit Löchern die Zähne kaputt machen..?
Danke für die Antwort! 🙂
Lg, Tina
15. November 2016 um 8:49
Liebe Tina,
heute kommt unser Zahnarzt zu uns und kontrolliert die Ponyzähne – danach kann ich dazu mehr berichten! 🙂
Herzliche Grüße!
11. November 2016 um 19:05
Was kosten die Tonnen? Und gehen die nicht kaputt wenn die ständig als Fussball misbraucht werden ?
15. November 2016 um 9:02
Die Kosten findest du beim Hersteller. Die Tonnen sind super stabil, bei uns ist absolut nichts kaputt gegangen bisher.
11. November 2016 um 22:07
Hallo Alessa,
wir haben die Tonnen seit ein paar Wochen in Betrieb. Leider habe ich einen Araber der es hin und wieder schafft, das das Gitter sich verkantet und dann nicht mehr weiter rutscht.
Vielleicht liegt es daran, das ich Heu nass füttern muss oder das ich die Tonnen anbinden musste, weil die Tonnen nicht mehr aufgestellt werden.
Die Idee mit dem Ziegelstein ist genial, das versuche ich mal, statt anzubinden.
Die Pferde sind sehr zufrieden und entspannt und die Fresshaltung gefällt mir wesentlich besser.
Wir haben momentan 2 Tonnen und 4 Netze bei 2 Arabern in Gebrauch
10. Dezember 2016 um 22:12
Liegt der Deckel so lose drauf und sinkt dann mit n ach unten? Ich glsube nicht, dass es den Test bei uns bestehen würde. Meine beiden Pferdchen würden so lsnge herumkabbern und probieren., bis sie den Deckel rausgeschmissen haben.
19. Dezember 2016 um 18:26
Nein der Deckel liegt in einem Gewinde und kann vom Pferd nicht rausgeworfen werden.
16. Dezember 2016 um 13:51
Hallo Alessa, meine Freundin und ich stehen im Offenstall und unsere beiden Pferde teilen sich eine geräumige Box. Beide Pferden sollen in die Box kommen und da auch fressen könne. Wir überlegen uns diese Tonnen zu bestellen. Kann man die Tonnen auch anhängen? Wir wollen ungern weiter Netze stopfen und der Stallbesi übernimmt das nur, wenn er es leicht von oben z.B gefüllen kann. Es soll aber halt auch nicht so groß sein.
Würde mich über eine Rückmeldung sehr freuen!!
19. Dezember 2016 um 18:26
Hallo liebe Nicol,
es gibt keine spezielle Vorrichtung, aber das lässt sich sicher leicht selbst anbringen. Ich denke, das sollte gut machbar sein in eurem Fall und leicht zu befüllen ist es wirklich 🙂
Die Maße der Tonne findest du auf der Seite der Hersteller.
Herzliche Grüße!
5. März 2017 um 22:56
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10. März 2017 um 13:18
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5. August 2017 um 14:31
Hallo!
Ich bin auch daran interessiert, ob es inzwischen Erkenntnisse zur Abnutzung der Pferdezähne gibt.
20. August 2017 um 15:33
Mein Tierarzt, der ebenfalls Spezialist für Zähne ist, konnte keinerlei Unterschiede mit der Nutzung der Heutonnen feststellen 🙂
5. November 2018 um 15:24
Wir haben seit ca. 2 Wochen für 2 Pferde 2 Tonnen im Offenstall im Einsatz.
Unsere Pferde haben einen Ruhe und einen Fressunterstand. In diesem habe ich die Tonnen aufgestellt und angebunden. Leider ist nach dieser kurzen Zeit bei einer Tonne bereits am Rand ein Riss und es passiert ständig, dass der Deckel sich nicht nur verkanntet, sondern heute sogar draußen lag. Hat einer von Euch eine Idee woran das liegen kann? Welche Lochgröße habt Ihr für normale Sportpferde im Einsatz?
Wir hatten auch jahrelang Heunetze in unterschiedlichsten Größen im Einsatz. Bis auf das nervige stopfen haben diese aber immer zuverlässig funktioniert. Da wir den ganzen Tag auf Arbeit sind, ist ein zuverlässiger Einsatz sehr wichtig für uns.
Gibt es neue Erkenntnisse zum Zahnabrieb?
Danke und Grüße