Kinder und Pferde - irgendwie scheint es da eine ganz besondre Verbindung zu geben!

Kinder und Pferde – irgendwie scheint es da eine ganz besondere Verbindung zu geben!

Vor ein paar Tagen hatten wir Besuch am Stall. Zwei kleine Mädels und ihre Familie kamen, um die Pferde zu bewundern. Anfangs war die Scheu noch etwas größer, aber Joschi konnte mit seiner lebensfrohen Art bald das Eis brechen. Er ist wirklich ein herzensgutes Pferd und ließ sich friedlich striegeln und anfassen. Die Kiddies waren aber auch wirklich sehr aufmerksam und vorsichtig mit den Pferden, was ich sehr wichtig finde. So genoß es Joschi glaube ich sehr, auch einmal wirklich im Mittelpunkt zu stehen. Er heimste doch einige Sympathie-Punkte ein mit seinem frechen Blick zwischen dem langen Schippel hervor.

Der eigentliche Star des Tages war, zumindest in meinem Herzen, Khayman! Mein großer Schwarzer überraschte mich wirklich sehr. Wer Khayman kennt, weiß, dass er doch eine sehr starke Persönlichkeit hat und sicherlich nicht immer nach meiner Pfeife tanzen möchte. Dennoch sagte mir an diesem Tag mein Bauch, dass ich Khayman den Kindern vorstellen könnte. So brachten wir also Joschi wieder in den Paddock und ich halfterte Khayman auf. Ich brachte ihn raus und zuerst einmal konnten die Kleinen ihm auf den Arm der Mamas „Hallo“ sagen. Khayman stand ganz still und ließ sich ruhig von den kleinen Händen streicheln und anfassen. Die Fliegen waren wirklich böse, aber er versuchte sichtlich, sich ruhig zu verhalten. Und so kam mir eine Idee…

Kinder haben oft die Gabe, auf ganz natürliche Weise mit den Pferden zu kommunizieren und von ihnen verstanden zu werden.

Kinder haben oft die faszinierende Gabe, auf ganz natürliche Weise mit den Pferden zu kommunizieren zu können und von ihnen verstanden zu werden.

Wie ihr vielleicht wisst, ist so manche eigentlich gute Reiterin an Khayman gescheitert. Er sieht es absolut nicht ein, einfach grundsätzlich brav zu sein und sich von anderen Menschen Befehle erteilen zu lassen. Das gestehe ich ihm auch zu, er muss das in meinen Augen nicht leisten. Trotzdem holte ich an diesem Tag den Fellsattel aus der Kammer und sattelte Khayman. Aber nicht für mich – sondern für die Kleinen. Ich kann euch nicht sagen warum, aber ich wusste, dass Khayman mich nicht enttäuschen würde. Nachdem die beiden Mädels mit großen Augen das Satteln beobachteten, durfte die Größere der Beiden nun vom Arm der Mama aus in den Sattel rutschen. Wir hielten wohl alle ein wenig den Atem an – bis auf Khayman. Khayman stand seelenruhig da und schien nur zu fragen: „Und, gehen wir jetzt los?“ Genau das taten wir dann auch. Ich führte Khayman die Straße auf und ab und die Kleine saß im Sattel wie eine Königin. Ich kann dieses Gefühl so gut nachfühlen und es hat mich so gefreut, ihr das zeigen zu können! Khayman war einfach ein Engel. Ganz ruhig schritt er mit mir den Weg vor und zurück, als wäre er sich seiner Verantwortung bewusst. Und ich glaube, das war er auch! Zum Schluss durfte dann noch die Kleinere in den Sattel. Doch so langsam merkte ich, wie Khayman unruhig wurde. Ich wusste einfach, dass es jetzt langsam zu viel wurde. Also hoben wir die Kleine nach ein paar Minuten wieder aus dem Sattel und ich merkte, wie Khayman und ich fast gleichzeitig laut ausatmeten und Khayman sofort das Gähnen begann – er war zwar so sehr ruhig, aber das Ganze hatte ihm eine Menge an Konzentration abverlangt! Ich kann gar nicht in Worte fassen, wie sehr mich mein Pferd an diesem Tag stolz machte! Es war einfach umwerfend, wie umsichtig er mit den Kindern war und was für ein Feingefühl er zeigte!

Ich bin mir sicher: Khayman war sich seiner Verantwortung bewusst und ging dementsprechend umsichtig mit den Kindern um.

Ich bin mir sicher: Khayman war sich seiner Verantwortung bewusst und ging dementsprechend umsichtig mit den Kindern um.

Ich weiß, dass Einige Khayman das nie zugetraut hätten, eben weil sie auch Khayman seine temperamentvolle, überschäumende Art kennen. Aber Khayman nutzte dir Situation nicht aus und ich bin mir sicher, er würde es nie tun! Warum? fragt man sich vielleicht. Ich denke, hier können wir uns mal etwas von den ganz Kleinen abschauen: Bedingungslose Liebe. Sie bringen den Pferden Gefühle entgegen, ohne dafür etwas zu erwarten. Sie wollen dem Pferd nichts beibringen, ihn nicht irgendwo hin dirigieren. Sie nehmen es einfach so wie es ist und freuen sich an seiner Anwesenheit. Vielleicht ist es genau das, was unsere Pferde auch so sehr an den Kindern lieben. Ich glaube, ich werde versuchen, mir diese kindliche Eigenschaft der bedingungslosen Hingabe wieder anzueignen. Mein Training werde ich deswegen sicher nicht aufgeben, aber ab und an ausfallen lassen um meine Pferde einfach zu genießen, genau so wie sie sind? Das wird glaube ich in Zukunft öfters vorkommen.

Bedingungslose Liebe und Hingabe ist etwas, was wir uns von den ganz Kleinen abschauen können. Die Pferde schätzen deren Aufrichtigkeit sehr, da bin ich mir sicher!

Bedingungslose Liebe und Hingabe ist etwas, was wir uns von den ganz Kleinen abschauen können. Die Pferde schätzen deren Aufrichtigkeit sehr, da bin ich mir sicher!

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