Gebiss oder gebisslos – diese Frage hat schon unzählige Diskussionen in diversen Plätzen des Social Media ausgelöst. Wer einmal in solch einer Diskussion verstrickt war, weiß, dass dieses Wort dafür eigentlich viel zu harmlos ist. Man könnte manchmal schon meinen, man befinde sich in einem Glaubenskrieg.
Und ein wenig ist es wohl auch so. Ein jeder möchte natürlich seine Meinung vertreten und beweisen, dass sein Weg der einzig wahre ist. Doch wie soll für die gesamte Menge an Pferden, welche heute in unserer Obhut lebt, ein einziger Weg der richtige sein? Ich bin überzeugt davon: Es wird niemals die eine große Wahrheit geben. Stattdessen muss jeder für sich und sein Pferd seine eigene Wahrheit finden, seinen eigenen Weg.
So sagte schon der Prophet Kahlil Gibran 1923:
Say not, „I have found the truth,“ but rather, „I have found a truth.“
In diesem Sinne möchte ich euch heute nicht davon überzeugen, dass das gebisslose Reiten das einzig Wahre ist. Denn das ist es nicht und wird es nie sein, genauso wenig wie jede andere Methode.
Wovon ich aber überzeugt bin ist die Tatsache, dass man ein Pferd bis in die Hohe Schule komplett gebisslos gesund reiten kann. Ich gehe sogar noch weiter und sage, dass ich der Meinung bin, dass man dies gebisslos sogar oft besser erreichen kann, als mit Gebiss. Worauf ich meine Meinung stütze?
Das möchte ich euch hier erklären, indem ich die am häufigsten verwendeten Argumente gegen das gebisslose Reiten widerlege. Denn bisher hat mir noch keiner einen plausiblen Grund nennen können, warum es schlechter oder gar überhaupt nicht möglich sein könnte, ein Pferd gebisslos auszubilden.
Lasst uns also ein Blick werfen auf die gängigsten Argumente gegen das gebisslose Reiten und was diese tatsächlich auf sich haben.
- 1. Gebisslos lässt sich nicht in Anlehnung reiten
Laut FN definiert sich Anlehnung als „ … die stete, weich-federnde Verbindung zwischen Reiterhand und Pferdemaul.“ Tatsächlich lässt sich gebisslos als keine Anlehnung im Sinne der FN erreichen. Doch spielt es wirklich eine Rolle, ob diese Verbindung zwischen Reiterhand und Pferdemaul, oder zwischen Reiterhand und Pferdenase entsteht? Lasst uns hierfür schauen, was die Anlehung erzielen soll.
Die Anlehung an die Reiterhand soll dem Pferd in Kombination mit Gewichts- und Schenkelhilfen helfen, sein Gleichgewicht unter und mit dem Reiter zu finden. Sich in diesem Gleichgewicht befindend, wird das Pferd immer leichter in der Hand und findet gleichzeitig ein Vertrauen in die Verbindung zum Zügel. So wird es der Reiterhand genauso gerne in eine Dehnung wie in eine Aufrichtung folgen. Sich eine weiche und vertrauensvolle Anlehung zu erarbeiten, hilft also dem Pferd, sein Gleichgewicht zu finden, sodass es die viel zitierte und gewünschte Selbsthaltung findet. Hier sind wir bereits beim nächsten Argument angekommen. Bisher habe ich allerdings noch kein Grund dafür gefunden, dass eine solche Anlehung nicht auch über die Pferdenase erfolgen kann. Auch wenn es also laut Definition der FN ein Gebiss sein muss, bin ich dennoch überzeugt davon, dass ein Pferd auch wunderbar in Anlehnung mit Kontakt auf dem Nasenrücken laufen kann. Lasst uns also nun zum nächsten Punkt gehen.
- 2. Gebisslos lässt sich keine Versammlung erarbeiten
Die Versammlung ist der sechste und letzte Punkt auf der Ausbildungsskala und wird definiert als „derjenige Zustand des Pferdes, in welchem es zur Zusammenfassung aller Kräfte zu einem bestimmten Zweck seine Vorhand durch vermehrte Lastaufnahme der gebeugt untertretenden Hinterhand erleichtert“.
Diesen Zustand zu erreichen, hört sich äußerst komplex und schwierig an. Ich möchte nicht bestreiten, dass der Weg zu wahrer Vesammlung lang und weit ist. Aber ich möchte, dass wir uns eines klar machen: Wir wollen hier das Rad nicht neu erfinden. Denn ein Pferd ist durchaus fähig dazu, von allein in wunderbarer Selbsthaltung und Versammlung zu laufen! Stellen wir uns mal einen jungen Hengst vor, der vor seinen Kumpels posieren möchte und dabei stolz auf und ab trabt. Ich denke, eine perfektere Versammlung lässt sich nicht finden, als die, die uns die Pferde von Natur aus schon zeigen. Ich denke auch, hier liegt ein Knackpunkt in der Dressurarbeit, dessen man sich nicht oft genug bewusst werden kann: Wir müssen den Pferden keien neuen Bewegungsabläufe erklären. Wir müssen nur dafür sorgen, dass sie sich entspannt und locker unter uns bewegen und dabei unsere Hilfen zur feinen Formung annehmen können. Wenn man dieses „nur“ erreicht hat, hat man jedoch wirklich eine Menge geschafft.
- 3. Ohne Gebiss lassen sich nicht gezielt Verspannungen lösen
Dieses Argument wird gerne gebracht, um den Vorteil eines Gebisses hervorzuheben. Gebisslos lassen sich nicht gezielt Verspannungen zum Beispiel im Kiefer des Pferdes lösen, indem ich es wie mit Gebiss zum Abkauen anregen kann. Das ist richtig. Doch frage ich mich, wozu ich denn diese Hilfe überhaupt brauche. Wäre es nicht sinnvoller, so zu Reiten, dass es gar nicht erst zu Verspannungen im Pferd kommt? Wenn ich merke, dass sich mein Pferd verspannt, so versuche ich nicht mechanisch eine Entspannung zu erreichen. Ich suche stattdessen nach dem Grund für die Verspannung und versuche diesen abzuschalten. Und dazu brauche ich in der Regel kein Gebiss, sondern ein feines Gespür und eine gute Kommunikation zu meinem Pferd.
- 4. Pferde, die nur gebisslos geritten werden, werden stumpf auf Zügelhilfen
Ein letztes Argument, welches ich heute mit euch durchdenken möchte, ist die Aussage, dass gebisslos gerittene Pferde auf Dauer abstumpfen. Diesen Punkt jedoch kann ich am wenigsten nachvollziehen. Ein Pferd ist stets so sensibel, wie ich es ihm erlaube. Sicherlich kennt jeder den Vergleich mit einer Fliege auf der Pferdehaut, dessen leichtes Gewicht sofort sensibel vom Pferd wahrgenommen wird. Ein Pferd ist also durchaus sensibel genug, eine leichte Hilfe an der Pferdenase zu spüren und darauf zu antworten. Wenn dem nicht so wäre, müsste ja auch jedes Pferd auf Dauer auf Schenkel- oder Gewichtshilfen abstumpfen, da diese Körperbereiche sicher genauso weniger sensibel sind als das Pferdemaul im Vergleich zum Nasenrücken. Davon jedoch geht komischerweise keiner aus…
In keinem dieser heute genannten vier Punkte lässt sich in meinen Augen ein Argument gegen das gebisslose Reiten finden. Sicherlich lässt sich diese Liste noch lange erweitern und es werden wohl immer neue Argumente auftauchen, die das Reiten mit einer gebisslosen Zäumung als Nonsens darstellen möchten. Der größte Beweis dafür, dass man ein Pferd gesund gebisslos ausbilden kann, sind jedoch in meinen Augen die Pferde selbst. Mittlerweile gibt es glücklicherweise immer mehr Pferde, die bis in die Hohe Schule ausschließlich gebisslos geritten werden und somit klarstellen, dass dies möglich ist. Ob es gleichzeitig auch besser ist, dass muss jeder für sich entscheiden. Dass es möglich ist, davon bin ich jedoch mehr als überzeugt!
Ihr wollt Beweise? Dann schaut doch mal bei dem belgischen Bent Branderup Trainer Jossy Reynvoet vorbei, der all seine Pferde ausschließlich und sehr erfolgreich gebisslos ausbildet. Hier habe ich euch ein wundervolles Video von der Arbeit mit seinem spanischen Hengst Deseado rausgesucht:
Auch die sehr bekannte und erfolgreiche Dressurreiterin Karen Rohlf ist ein großer Freund des gebisslosen Reitens. Sie hat sogar eine eigene Zäumung hierfür entwickelt. Hier findet ihr einen sehr gut geschrieben Artikel von ihr zu besagtem Thema. Unbedingt reinlesen!
Auch junge und talentierte Pferdetrainer wie Arien Aguilar sieht man oft ganz selbstverständlich gebisslos ihre Pferde vorstellen und trainieren. Denn es ist nicht nur möglich, sondern es ermöglicht uns und den Pferden eine wundervolle und bereichernde Art der Kommunikation ohne Zwang und ohne Dominanz – eine Kommunikation auf Augenhöhe!
Ihr wollt noch mehr zu dem Thema erfahren? Dann schaut doch mal hier bei der lieben Miri von MeinFaible vorbei und lasst euch von ihrem schönen Bericht überzeugen! Mehr Fakten über das gebisslose Reiten findet ihr auch auf dem spannenden Blog Kultreiter.
Ein ganz besonders gelungenes Interview mit Frau Lehmenkühler, der Erfinderin des LG-Zaums könnt ihr auf der Pferdeflüsterei lesen.
27. März 2015 um 18:32
Der Artikel ist super geschrieben und alle vorurteilbehafteten Probleme hast du geklärt. Genau die Gründe, warum ich auch schon lange nur noch gebisslos reite.
Schöne Seite und ein hübsches Pferdchen hast du 🙂
28. März 2015 um 19:02
Hi!
Ich selber reite weder klassisch noch gebisslos, sondern Reining (Western) und oft auch auf Kandare.
Trotzdem finde ich deinen Artikel sehr gut und kann alles was du geschrieben hast total nachvollziehen, und im Gegensatz zu anderen Gebisslos-Blogs ist der Artikel so geschrieben dass man sich als Gebiss-Reiter nicht total angegriffen fühlt. Ich reite zwar ungern Gebisslos aber trotzdem respektiere ich deine Arbeit und ich finde dein Araber sieht immer sehr zufrieden aus! 🙂
29. März 2015 um 8:35
Wir reiten unsere Stute seit längerem Gebisslos und es klappt wunderbar unser Fohlen werden wir auch auf diesem Wege ausbilden lassen
31. März 2015 um 18:23
Hallo Claudia
Wollte dich nur Wissen lassen, das ich mich freue dich hier entdeckt zu haben.
Lg Michaela (Ela)
29. März 2015 um 10:55
Tina Boche,Gründerin von simly-fair, reitet, fährt und säumt gebisslos. Sie möchte einen Arbeitskreis in’s Leben rufen, in dem sich Fachleute sachlich zum Thema auseinandersetzen und Freizeitreitern eine Ausbildungshilfe,fernab von Idiologien jegwelcher Art , anbieten. Deine Artikel passt in dieses Konzept. Vielleicht der Beginn einer Zusammenarbeit?
29. März 2015 um 12:43
Ich bin Wanderreiter und Reite mit Handpferd schon länger Gebisslos
auch auf der Strasse oder durch Ortschaften, ohne Probleme.
Diese Vorschriften Gebisslos Reiten ist verboten sind überhohlt und gehören in die Vegangenheit als noch der Preussische Reitstil bestimmend war.
29. März 2015 um 15:50
Hallo Alessa,
welchen Sattel hast du auf diesem Bild für Khayman?
Schöner Post.
LG
30. März 2015 um 19:49
Hi Bianca,
auf dem ersten Foto und dem letzten habe ich einen Christ Premium Plus Fellsattel, auf dem zweiten Foto einen Startrekk Espaniola von Deuber 🙂
Herzliche Grüße!
Alessa
29. März 2015 um 23:28
Hey Alessa, habe deinen Artikel von Anfang bis Ende komplett durchgelesen und mich bei jedem Argument gefreut, dass Du widerlegt hast. Wenn ich Pferdemenschen erzähle, dass ich meine Jungstute am liebsten Gebisslos ausbilden lassen will, kommen oft genau die Argumente, die Du aufgeführt hast. Ich kann sie nicht so fachgerecht widerlegen, wie Du. Ich hatte bislang nur das Bauchgefühl, dass es gehen muss. Wieso soll eine Anlehnung, feine Gymnastizierung oder Versammlung nur mit Gebiss möglich sein? Die Frage habe ich mir dann immer gestellt und fand es unlogisch. Also danke Dir für diesen tollen Artikel und die Zusammenfassung!! Alles Liebe, Petra
30. März 2015 um 19:51
Vielen Dank für deine schönen Worte, liebe Petra! Das Bauchgefühl ist finde ich sowieso immer der Anfang und irgendwie auch das Ende – denn es hat doch letztendlich immer Recht behalten, oder nicht? 😉
Schön, dass du dir vor der Ausbildung von deiner Stute schon so viele Gedanken machst. Ich wünsch euch zwei auf jeden Fall ganz viel Freude bei den ersten Schritten unterm Sattel, das ist so eine schöne gemeinsame Zeit!
Herzliche Grüße, Alessa
30. März 2015 um 21:06
Hallo Alessa,
hast du vielleicht einen tipp, was gut auf einen isländerkopf passt? Momentan nehme ich einen sidepull größe Pony, aber irgendwie bin ich noch nicht ganz zufrieden.
lg und danke für den schönen Artikel
23. April 2015 um 21:24
Hi liebe Sandra,
schau dich doch mal nach Sidepulls aus Biothane um – die werden oft nach Maß gemacht und sitzen wirklich gut 🙂
Herzliche Grüße!
Alessa
31. März 2015 um 13:07
Hallo Alessa, ich finde gebissloses Reiten auch sehr gut. Allerdings möchte ich dem Teil „…ohne Zwang und ohne Dominanz…“ widersprechen. Auch das ist bei grober Handhabung mit gebissloser Zäumung möglich.
Kommunikation auf Augenhöhe, wie du es so schön formulierst, ist meiner Meinung nach keine Sache der Ausrüstung sondern des Umgangs mit dem Pferd. Das geht auch sehr gut mit Gebiss.
Es gibt viele Modelle von gebisslosen Zäumungen die alles andere als harmlos sind und genau das wird oft missverstanden. Ich bin mir sicher, dass du das weißt und möchte dich nicht angreifen, mir fehlt nur diese Warnung in dem Artikel, dass eine gebisslose Zäumung kein Freibrief ist.
Liebe Grüße, Regina
31. März 2015 um 18:50
Liebe Alessa,
wie so oft mal wieder ein toller Artikel, der niemanden angreift oder bloßstellt und trotzdem ganz klar eine Meinung vertritt. Bin immer wieder begeistert wie du das anstellst ohne irgendjemandem auf die Füße zu treten 😉
Ein Argument fehlt mir aber noch, was du widerlegen solltest – dass man gebisslos keine äußeren Paraden geben kann. Was ja für Dinge wie Versammlung eigentlich unabdingbar ist in der klassischen Reitlehre.
Davon mal abgesehen dass meine Reitbeteiligung auf den gebisslosen Zäumungen, die mir zur Verfügung stehen, nicht sonderlich zufrieden läuft, ist das auch immer das Argument, weswegen ich eher nicht gebisslos reiten würde.
Aber vielleicht kannst du das ja irgendwie entkräften 🙂
Liebe Grüße,
Lisa 🙂
23. April 2015 um 21:23
Hi liebe Lisa,
ich freue mich sehr, dass dir der Artikel so gut gefällt 🙂
Nun zu deiner Frage – ehrlich gesagt kann ich gar nicht nachvollziehen, warum ich gebisslos keine äußeren Paraden geben können soll? Das ist tatsächlich ernst gemeint und nicht sarkastisch, ich möchte nur nachvollziehen, warum du (oder deine Reitlehrerin oder oder) der Meinung bist, dass das nicht möglich ist? 😉
Herzliche Grüße!
Alessa
7. Mai 2015 um 21:08
Naja, wenn ich eine äußere Parade geben will dann will ich ja eine einseitige Parade geben, und die gebisslosen Zäumungen, die mir bisher über den Weg gelaufen sind, wirken ja in erster Linie aufs Nasenbein (und manchmal noch aufs Genick) und das lässt sich schwer nach innen/außen unterteilen. Wenn da eine Zügelhilfe ankommt, dann mittig, egal ob ich sie mit dem inneren oder mit dem äußeren Zügel gebe. Oder täusche ich mich da…?
Dass zu einer Parade noch mehr als die bloße Zügelhilfe gehört, ist mir natürlich bewusst, lasse ich jetzt aber mal außen vor da der Rest ja gleich bleibt, egal ob vorne ein Gebiss drin ist oder nicht 😉
Liebe Grüße,
Lisa 🙂
1. April 2015 um 17:38
Bitte welches Gebisslose Zaumzeug ist das bessere so das man auch stellen und biegen kann. ..!
23. April 2015 um 21:20
Ich empfehle ein Sidepull mit weichem Nasenriemen, zb eines aus Biothane oder von der Firma Sabro.
2. April 2015 um 11:34
hallo. super beschrieben. mein eignes pferd hat mich dazu gebracht gebisslos zu reiten. mein wirklich wahrer reitlehrer ist Mein Pferd! seitdem wir überall eisenlos sind klappt einiges anders mit viel mehr vertrautheit und es ist ein wunderbares gefühl erleben zu dürfen wie dankbar und respekt wir uns gegenseitig geben seither! es wird eine neue zeit der reiterei geben und alle die das einmal versuchen werden dann erst verstehen.
alles gute euch und grüsse tamara
2. April 2015 um 12:28
Ich finde das Ganze sehr logisch u nachvollziehbar. Mein Problem ist: kann man das einem Pferd auch noch beibringen, welches so mit Kraft geritten worden ist, dass es derzeit ohne Gebiss nicht zu halten ist. Dass es bei noch „unverdorbenen“ Pferden wunderbar funktionieren kann, habe ich schon erleben dürfen 🙂 aber eben, bei den anderen?
23. April 2015 um 21:20
Liebe Sarah,
auch das ist definitiv möglich, auch wenn du natürlich Recht hast, dass es nicht einfach ist. Im Grunde muss ein solches Pferd „nur“ lernen, dass der kleinste Schritt in die richtige Richtung sofort belohnt wird, indem der Druck vollkommen verschwindet. So muss also nicht das Pferd lernen, fein zu werden, sondern als erstes der Reiter, welchem das Pferd gerne folgen wird – denn Druck ist in jedem Fall unangenehm und wenn es einen Ausweg gibt, wird das Pferd diesen gerne annehmen 🙂
10. April 2015 um 21:09
Hallo,
welch ein toller Artikel!!!
Ich selbst habe vor fast 2 Jahren einen jetzt 16 jährigen VB Wallach aus schlechter Haltung übernommen. Wir haben bei null angefangen. Putzen, Hufe geben, alles war schrecklich erschreckend und neu für ihn. Leider ist über seine Vergangenheit nichts bekannt, außer, das er Schlimmes erlebt haben muss…
Mittlerweile sind wir vom Boden aus ein eingespieltes, entspanntes Team. Nach langem Suche und unzähligen Besuchen von mehreren Sattlern, haben wir auch endlich einen Sattel gefunden, der ihm angenehm zu sein scheint. Jedenfalls ist sein Gesichtsausdruck deutlich entspannter.
Allerdings mag er Gebisse gar nicht. Der Gesichtsausdruck des Jungpferdes oben kommt mir bekannt vor.
Ich würde die nächsten Schritte mit ihm gerne gebisslos gehen. Leider habe ich in meinem Umfeld niemanden, der ohne Gebiss reitet oder das befürwortet. Ich höre nur immer, dass gebisslose Zäumungen noch schärfer sind, als die mit Gebissen. Das hat mich natürlich zum Nachdenken gebracht. Ich möchte ihm ja nicht weh tun, sondern ihm die Angst und Anspannung nehmen.
Können Sie mir vielleicht einen Tipp geben, welcher gebisslose Zaum „sanft“ ist?
Das wäre echt toll!
Liebe Grüße
Christine
23. April 2015 um 21:18
Hi liebe Christine,
dass gebisslose Zäumungen per se schärfer sind als Gebisse ist in meinen Augen ein ziemlicher Blödsinn. Natürlich kann man auch mit einer gebisslosen Zäumung scharf einwirken und das Pferd immens stören.
Deshalb empfehle ich auf jeden Fall eine gebisslose Zäumung ohne Hebelwirkung. Denn dann kommt genau die Kraft beim Pferd an, die ich als Reiter am Zügel gebe und das kann man in der Regel sehr gut einschätzen. Empfehlen würde ich dir auf jeden Fall ein weiches Sipdeull wie das von der Firma Sabro oder eines aus Biothane. Damit lässt sich ein Pferd sehr gut von Trense auf gebisslos umstellen, denn die Hilfengebung ist ähnlich. Die Möglichkeit, seitliche Hilfen zu geben, ist vor allem für Jungpferde sehr hilfreich.
Mit einem Sidepull mit flachem Nasenriemen kann man dem Pferd sicherlich am wenigsten Schaden zufügen und meiern Erfahrung nach nehmen es wirklich alle Pferde sehr gerne und willig an.
Herzliche Grüße!
Alessa
22. Oktober 2015 um 19:55
Hallo, liebe Alessa,
ein sehr schöner Artikel über das gebisslose Reiten, der mich wieder zum Nachdenken anregt… Ich würde meine Friesenstute (5) sehr gerne gebisslos reiten, habe allerdings eher schlechte Erfahrungen damit gemacht. Auf dem Platz ist sie gebisslos viel büffeliger und im Gelände ist sie mit mir mal einfach nach Hause gerannt – ich hatte über die Zügel null Einwirkung und bin runtergefallen.
Was würdest du mir empfehlen? Erstmal auf dem Platz die Schenkel- und Gewichtshilfen festigen, bevor ich ins Gelände gehe? Aber was bringt mir das, wenn sie bis dahin mit mir hinrennt, wo sie möchte?
Liebe Grüße,
Laura
2. November 2015 um 11:32
Hallo liebe Laura,
hast du schon mal versucht, mit positiver Verstärkung und Lobwort (ähnlich wie Clickern) zu arbeiten? Damit könntest du deinem Pferd die Zügelhilfen erstmal so erklären, dass es positives damit verbindet und beginnt, gerne mitzuarbeiten. Im Grunde ist es gebisslos einfach wichtig, die Aufmerksamkeit und Lust zur Mitarbeit vom Pferd zu bekommen. Auch mit Gebiss wäre das finde ich sehr wichtig, aber dank der Möglichkeit, auch größeren Druck/ Schmerzen auswirken zu können, kann man hier gut mogeln 😉
Wenn dein Pferd gelernt hat, dass Zusammenarbeit etwas wunderbares sein kann und viel lohnenswerter als zum Beispiel nach Hause zu rennen, wirst du gebisslos sicherlich keine Probleme mehr haben 🙂
Ich hoffe, ich konnte dir damit ein wenig helfen – wenn du mir (gerne per Mail) deine Adresse verrätst, kann ich auch gerne schauen, ob ich einen Trainer in der Nähe empfehlen kann.
Herzliche Grüße und alles Liebe!
Alessa
21. Mai 2016 um 11:47
Wir reiten mit gebiss…
Im Gelände gebisslos auch…
Nur mein Problem ist das mein Pferd gerne testet( nicht böse) und auf dem Platz bekomme ich ihn gebisslos nicht in Anlehnung…Gibt es da Tips was ich machen kann? Mein Traum ist es ihn generell gebisslos zu reiten aber er ist oftmals echt stur….
4. September 2016 um 15:13
Hi Nadine,
vielleicht ist dein Pferd tatsächlich gar nicht so stur, sondern versteht deine Fragen einfach nicht? So klingt es für mich, wenn du schreibst, dass es gebisslos nicht in Anlehnung laufen kann. Vielleicht beginnst du gebisslos nochmal an den Basics wie Stellung und Biegung am Boden zu arbeiten und schaust, ob eure Zusammenarbeit so harmonischer wird? 😉
Herzliche Grüße!
Alessa
21. Mai 2016 um 14:26
Hallo Alessa,
ich bin meine Vollblut-Stute 2 Jahre gebisslos mit einem Bitless Bridle geritten und es war toll! Jedoch hat sie auf der Nase eine leichte Verformung bekommen, da sie sich immer extrem in das Bridle gelegt hat (sie ist ein extrem schnelles Pferd mit extremem Vorwärtsdrang), also da wo der Nasenriemen anlag – daher reite ich sie nun wieder mit Gebiss – das geht übrigens besser als jemals zuvor. Nichtsdestotrotz würde ich sie gerne wieder ohne Gebiss reiten, da ich es pferdefreundlicher finde und das Pferd damit ruhiger und entspannter läuft – hast Du einem Tipp um den Nasenrücken vor zu viel Druck zu schützen?
4. September 2016 um 15:11
Hi Anna,
ich würde bei so einem Problem konsequent am Boden arbeiten, bis das Pferd entspannt leichte Impulse auf der Nase annehmen kann. Davor denke ich, ist es einfach zu früh damit ins Gelände zu gehen. Provisorisch kann man natürlich immer mit zb Neopren als Polsterung arbeiten. Aber die eigentlich Lösung liegt denke ich sicherlich in der Ausbildung 😉
Herzliche Grüße,
Alessa
7. Juli 2016 um 9:42
Hallo Alessa,
vielen Dank für diesen Artikel, auf den ich bei der Suche über Pro und Kontra über gebissloses Reiten gestossen bin. Die Frage nach dem Kontra ist nun definitiv beantwortet, es gibt keines 🙂
Ich werde also umstellen, nur mit welcher Zäumung? Könntest Du mir sagen, mit welcher Du gute Erfahrungen gemacht hast / benutzt und wo man gute Zäume beziehen kann…
Herzliche Grüße, Eva
4. September 2016 um 15:02
Hallo liebe Eva,
deine Entscheidung freut mich sehr! 🙂
Falls du bisher noch keine Zäumung gefunden hast, kann ich dir ein weiches Sidepull für den Anfang sehr empfehlen. Die beste Qualität finde ich hier immer bei Sabro – schau doch mal auf http://www.sabro.de 🙂
Herzliche Grüße!
Alessa
9. September 2016 um 20:40
Dein Artikel gefällt mir sehr gut !!! 🙂
Ich selbst habe meinen 4Jährigen Barock-Pinto mit einem weichen Sidepull (Westernmäßig ) eingeritten.
Ich habe nichts gegen Reiter die mit Gebiss reiten!!! ( solange man sensibel damit umgeht ). Ich habe mal eine wissenschaftliche Dokumentation über das reiten mit Gebiss gesehen und war am Ende so schockiert was das für Auswirkung haben kann…
Aufgrund dessen habe ich damals beschlossen mein Pferd gebisslos ein zu reiten. Und es klappt wunderbar , er kann alles was andere Pferde auch können und reagiert total fein auf Gewichtsverlagerung und Schenkelhilfe, so dass Zügel quasi bei uns überflüssig sind :D.
Ich muss dazu sagen, dass ich keine Tunierreiterin bin , dass ist einfach nichts für uns :). Mein Pferd ist lediglich mein Freund und Freizeitpartner.
Ich stimme dir auch voll und ganz mit der natürlichen Körperhaltung zu. Wenn man Pferden die Chance und Freiheit lässt und sie nicht in einer bestimmten Haltung zwängt, können sie es ganz von selbst, wenn sie sich wohl fühlen :).
Welches Vorurteil ich immer zu hören bekomme ist : Den kannst du ja gar nicht halten ohne Gebiss, wenn der durch geht..
So ein blödsinn! Wenn ein Pferd durch gehen will tut es das auch mit Eisen im Maul.. Außerdem vertraue ich meinem Pferd und er mir von daher haben wir da gar keine Probleme und selbst , wenn er mal Panik bekommt , kann man ihn sehr gut händeln.
17. September 2016 um 13:06
Hallo zusammen!
Wir reiten jetzt seid ca. 6 Wochen Gebiss los. Unsere 15 Jahre alte Mustang Stute ( haben sie erst seid guten 4 Jahren ) ist vor her auch Gebiss los geritten worden, aber diese Trense hat ihr den Nasenrücken verletzt ( das System geht über das Genick und kreuzt sich an den Gamaschen und wird zum Zügel ). Nun habe ich eine Trense, wo der sanfte Druck über den Nasen Rücken läuft und sie reagiert sehr schön da rauf. Unsere 24 Jahre alte Island Stute ist erst mit 18 Jahren mit Gebiss ein geritten worden ( vom Züchter ) so das sie total stumpf im Maul geworden ist. Wie wir sie bekommen haben, musste ich sie mit Kandare reiten. Haben sie mit umgestellt auf die Gebiss lose Zäumung und reagiert auch super da rauf. Passt ja auch zu uns als Freizeit Western Reiter …
26. September 2016 um 9:31
Hallo,
das ist ein wunderbarer Artikel. Genau gegen diese Vorurteile kämpfe ich auch immer an. Und oft muss man sich sagen lassen, dass die Pferde auf der Vorhand latschen würden usw.
Ich habe aus drei Gründen angefangen, gebisslos zu reiten.
1. Mein Tinker hasste Gebisse von Anfang an und lässt sich nicht auftrensen. Gebisslos schlüpft er von selbst ins Reithalfter.
2. Recherchen zum Thema Reiten mit Gebiss, Schluckprobleme usw.
3. Meine Stute hatte einen schlimmen Unfall mit Kieferbruch und unten bis auf einen Zahn alle ausgeschlagen. Sie geht jetzt so zufrieden ohne Gebiss und ist trotz ihrer Heftigkeit als Arabo-Haflinger gut zu händeln. Wir machen aber stetig Fortschritte.
Meine leider vor 3 Jahren verstorbene Knabstrupperstute habe ich in ihren letzten Lebensjahren nur noch gebisslos geritten. Sie hat immer abgekaut und ist gut untergetreten. Wurde nach Claus Penquitt geritten und war mit Eifer dabei.
Also, vielen Dank für die tolle Seite
Liebe Grüße, Silvana
10. November 2016 um 23:58
Hallo!
Ich bin erst 17 und habe leider schon sehr früh wieder mit dem Reiten aufgehört. Der Grund war, dass ich irgendwie das Gefühl hatte, dass ein Gebiss nicht ins Pferdemaul gehört.. Den Gedanken hatte ich beim ersten auftrensen. Mein Schulpferd hat immer den Kopf stark zurück geworfen. Meine Reitlehrerin meinte, dass er mich nur ärgern will und ich der Chef sein muss. Ich habe nur gedacht, ich möchte nicht der Chef sein, sondern ein Freund. Ich glaube immer noch, dass das Pferd (oder allgemein alle Pferde) versuchen, diesem Metallstück zu entkommen. Ich war mir aber nie wirklich ganz sicher, weil immer alle meinten, dass mit Gebiss alles leichter ist und ohne man kein reiten lernen kann. Da es hier keine Höfe gibt, wo jemand Gebisslos reitet, konnte ich es nie ausprobieren und werde es wohl nie können, außer ich ziehe um. Nach diesem Artikel bin ich aber fest davon überzeugt, dass ich nur ohne Gebiss richtig reiten lernen möchte.
Mir ist klar, dass der Artikel nicht direkt gegen Gebisse ist, aber warum mit, wenn es auch ohne geht? ^^
Danke für diesen tollen Artikel. Ich werde ihn auf jedenfall teilen und hoffe, dass viele, viele Reiter auf Gebisslos umsteigen. 🙂
11. November 2016 um 11:04
Liebe Alina,
wie wunderschön, dass du den Mut hattest, auf dein Gefühl zu hören und nicht darüber hinweg zu gehen! Ich glaube, viele fühlen sich nicht wirklich wohl dabei, sehen es aber leider als nicht änderbares Übel.
Ich freue mich über jeden, der tatsächlich den Pferden zuhört und sieht, dass es anders gehen kann und muss.
Wenn du möchtest, schaue dich doch in Facebook in der Gruppe „Vertrauen statt Dominanz“ mal um. Gerne kannst du auch fragen, ob es Leute in deiner Gegend gibt, die dir vielleicht doch die Möglichkeit bieten können, mit Pferden zusammen zu sein, ohne die üblichen Umgangsformeln 🙂
Herzliche Grüße und alles Liebe!
Alessa
26. März 2017 um 6:29
Vielenen Dank für diesen Artikel. Ich beschäftige mich jetzt mit dem gebisslosen Reiten, seit meinem Isländer (26) der vierte Zahn gezogen werde musste. Seit ca 2 Jahren, nachdem die Zahnprobleme zunahmen, wurde er schon nur noch mit Gummi- Gebiss geritten, was schon viel angenehmer für ihn war. Jetzt werden wir versuchen, ganz ohne einen Störfaktor im Maul auszukommen.
21. Mai 2017 um 21:17
Hallo und Danke für diesen spannenden Artikel!
Ich reite schon lange ,zur Zeit habe ich eine liebe Reitbeteiligung. Ich habe keine Erfahrung mit gebisslosem Reiten und kenne keinen der das macht. Ich fühle schon immer das die Trense ein Fremdkörper ist und mein Pferd sie nicht mag über unentspannt aussieht usw usw.u d würde es ( mit Erlaubnis der Besitzerin) gerne ausprobieren. Was muss ich am Anfang beachten? Ich tendiere zum Side Pull. Jedenfalls eine Frage die nirgends besprochen wird und meine einzige Sorge:. Zb beim Ausreiten,. Beim galoppieren zB mit einer Gruppe, kann ich mein Pferd so sicher bremsen wie mit einem Zaumzeug mit Trense? Im Viereck oder alleine bei Ausritten hätte ich keine bedenken da ich meinem pflegepferd Prija voll vertraue
Danke! Mfg , Ruby und Prija
23. Mai 2017 um 10:46
Liebe Ruby,
ein weiches Sidepull (zb von Sabro oder aus Biothane) ist für den Einstieg super. Beginne doch ganz in Ruhe auf dem Platz und steigere die Anforderungen langsam. Meine Pferde versuche ich alle unabhängig von der Ausrüstung bei mir behalten zu können. Ich arbeite hier viel mit Clickertraining und Futterlob. Vielleicht ist das ja auch ein spannendes Thema für euch, das euch beiden zu noch mehr Sicherheit verhelfen kann? 🙂
Herzliche Grüße und viel Freude mit Prija!
2. Februar 2018 um 19:19
Hallo Alessa,
Vielen Dank für den ausführlichen Artikel! Ich bin bei meinem Shagya Araber seit Sommer auf ein Sidepull umgestiegen und würde nun auch gerne das Glücksrad ausprobieren. Manche Glücksräder sehen so bollerig aus – welches benutzt du auf dem Bild mit deinem Schimmelchen? Ist das sogar eine Ponygröße?
Ist dein hübsches Sidepull von Sabro (letztes Foto mit Khayman)?
Viele Grüße,
Alexa
29. November 2018 um 14:19
Hi liebe Alexa,
der Schimmel hat die LG-Räder in Größe Pony. Das ist für zierliche Köpfchen finde ich deutlich passender 🙂
Das helle Sidepull ist von Sabro, genau. Ich habe es mittlerweile seit Jahren und wir lieben es!
Herzliche Grüße,
Alessa
7. Februar 2018 um 8:24
Das ist ein sehr schöner Artikel…und ich kann mich dem Inhalt nur anschließen…
Ich bin Freizeit-Western-Reiterin.
Ich bin nach vielen Jahren wieder aufs Pferd gestiegen und habe nach zwei Jahren Reitunterricht meine Berittstute, einen 7-jährigen Araber-Quarter-Mix, von meiner Reitlehrererin übernommen.
Sie wurde im Unterricht immer mit Gebiss geritten, wirkte auf mich stets angespannt. Ich dachte zunächst, es läge an ihrem Temperament, aber ich sollte eines besseren belehrt werden…
Seit sie von mir ohne Gebiss und mit meinem Sattel geritten wird, erlebe ich bei ihr eine Entspanntheit und Losgelassenheit, die ich mir nicht hab träumen lassen. Auch Zügelhilfen, Versammlung und Anlehnung lassen sich wunderbar ohne Gebiss reiten…
Vielleicht liegt es an dem Pferd, dass entschieden hat, das Gebiss ist nichts für mich….Vielleicht liegt es daran, dass es grundsätzlich als Fremdkörper nicht angenehm im Maul ist….
Es wird ein Geheimnis bleiben. Deshalb entscheidet selbst, was ihr für richtig haltet, aber entscheidet es mit eurem Pferd zusammen. Das kann euch mehr dazu sagen, als ihr glaubt. Ihr müsst ihm/ihr nur genau zuhören.
14. März 2018 um 8:42
Wir reiten all unsere 8 Pferde gebisslos, vom PRE bis zum Welsh ist alles dabei, und dabei ist alles möglich vom ausreiten bis zum. Springen hin zur Bodenarbeit,…und die Pferde sind entspannt, dazu kommt natürlich eine Pferde gerechte Haltung….
13. November 2018 um 19:11
Ich habe vor einer Weile ein Video gesehen, was ein Gebiss im Maul eines Pferdes anrichtet. Das hat mich so geschockt, dass ich mich nicht mehr überwinden konnte, das meinem Pferd anzutun. Gleich beim nächsten Mal habe ich zum Ausreiten das Knotenhalfter benutzt. Das ist bestimmt mindestens ein Jahr her und seither reite ich auch draußen nur mit Knotenhalfter.
Nur meine RTB benutzt zum Ausreiten das Gebiss, aber am langen Zügel und mein Pferd hatte auch nie ein Problem mit dem Gebiss. Ich vermute, weil ich immer am langen Zügel geritten bin.
Mit tun die Pferde so leid, die ihr Maul aufreißen oder den Kopf hochschmeißen, weil sie Schmerzen haben. Und die Reiter sagen dann, die wären halt frech oder dickköpfig. Schlimm schlimm schlimm. Wenn ich dann sage, das liegt wohl am Gebiss, dann heißt es, sie müssten sich halt an das Gebiss „gewöhnen“. Kann man sich an Schmerz gewöhnen? Man kann dagegen abstumpfen…
Ich verstehe das nicht, warum die Leute so dran festhalten, auch wenn das Pferd unglücklich damit ist. Ich konnte doch nach dem Video auch sofort was verändern, obwohl mein Pferd noch nicht mal großartig unglücklich mit dem Gebiss war. Es ist eine Schande.
Übrigens kaut meiner auch ab ohne so ein Ding im Maul. Also das Argument ist wiederlegt, dass man dazu einen Metallstab im Maul braucht.