Alessa Neuner

A Life dedicated to Horses

Training im Rhythmus der Natur

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Es wird Herbst.

Die Tage werden kürzer, der Nebel zieht morgens über die Felder und ein frischer Wind kommt auf. Genauso wach werden auch meine Pferde. Nach den ruhigeren Tagen des waren Spätsommers stecken sie nun voller Energie.

Früher ärgerte ich mich oft über die manchmal unberechenbaren Launen der Natur – denn sie durchkreuzten meine Pläne. Heute freue ich mich über den Input, den die Natur mit ihren Schwankungen in unseren Alltag bringt.

Wild lebende Tiere sind es gewohnt, in einem immer wiederkehrenden Biorhythmus zu leben. Nach den warmen Tagen des Sommers beginnen sie, wohlgenährt und vor Kraft strotzend, im Herbst hin vermehrt auf Wanderungen aufzubrechen. Die letzten feinen Kräuter und Gräser werden gepflückt, um sich für den Winter zu rüsten. Brechen die wirklich kalten Tage an, sammelt sich die Herde auf kleinem Raum und fährt den Verbrauch durch lange Ruhephasen herunter. Mit den wärmenden Sonnenstrahlen und länger werdenden Tagen des Frühlings kehrt auch die Wanderlust zurück, um die besten frischen Gräser zu erhaschen.

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Diesen Biorhythmus spüren auch unsere Hauspferde noch.

Der Wechsel der Jahreszeiten bringt Veränderungen mit sich und Bedürfnisse, denen sie nachgehen wollen. Wir alle kennen die Phasen im Frühjahr und Herbst, in denen die Energie sich staut und die Pferde sie in wilden Bocksprüngen entladen.

Wogegen ich früher versuchte anzukämpfen, sehe ich heute eine willkommene Unterstützung. Ich finde Gefallen daran, im Rhythmus der Natur zu leben. Die heißen Sommertage nutzte ich dazu, Massagegriffe an meinen Pferden zu üben. Der Juckreiz auf Grund der Stechviecher half mir dabei, bei Khayman vermehrt Berührungen positiv zu besetzen. An langen, lauwarmen Abenden halfen mir die Pferde dabei, herunterzufahren und mich im Entspannen zu Üben.

Jetzt spüre ich, wie der Herbst uns neue Energie schenkt. Die ruhigeren Trainingseinheiten werden ersetzt durch ausgelassene Spieleinheiten und lange Ausritte in die bunten Wälder.

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Ich habe keine Sorge mehr, beim Training etwas zu verpassen. Mit dem ständigen Wechsel bin ich sicher, dass jede Phase ihren Aufritt hat. Ich grüble nicht mehr darüber nach, ob meine Pferde zu viel oder zu wenig Bewegung abbekommen könnten oder vielleicht diese oder jene Übung zu kurz geraten könnte. Stattdessen passe ich mich den Bedingungen an – und verspüre eine große Leichtigkeit darin! Und auch wenn es Khayman an den kühlen Tagen nach weniger Berührungen ist, so akzeptiert er dennoch meine Massagen, die er im Sommer als angenehm kennenlernen durfte.

Dem Rhythmus der Natur zu folgen, bringt uns Erleichterung und Freude.

Wo ich früher Einschränkungen sah, sehe ich heute eine große Bereicherung. Ein Stückchen „back to the roots“, zurück zur Natur – ist es nicht das, was wir alle für uns und unsere Pferde wünschen?

Übrigens versuche ich, auch die Fütterung den Jahreszeiten anzupassen – zum Beispiel durch die Gabe von entsprechenden Kräutern. Mehr dazu findest du in diesem Interview vom Pferdespiegel

Wenn du das Thema Wildpferde genauso interessant findest wie ich, findest du einen ganz spannenden Artikel zu Wildpferden in Deutschland findest du bei Nordfalben.

Um mit den eigenen Pferden die heimatliche Wildnis zu durchstreifen, findest du bei Verwandert 15 Tipps für den Herbst.

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5 Kommentare

  1. Hallo ich bin beeindruckt von dieser Seite! Ich habe zwar selbst kein Pferd bin aber eine große Tierliebhaberin und liebe es auch mich in der Natur aufzuhaltn und während spotlichen aktivitäten zu genießn!
    Gut das Sie diesn Link erstellt haben so kann ich alles mitverfolgen – bin sehr fasziniert und interessiert an fast allem das mit Tieren zu tun hat, sie machn unser Leben einfach viel schöner!
    MfG

    • Liebe Patricia,
      vielen Dank für die schönen Worte, das freut mich sehr! Die Natur und die Tiere bereichern unser Leben so sehr und ich hoffe, dass das doch immer mehr Menschen zu schätzen lernen, gerade in unserer heutigen Welt.
      Alles Liebe und herzliche Grüße,
      Alessa

  2. Ein wirklich toller Bericht 🙂 Man sollte sich mehr Gedanken über die Jahreszeiten und den Ursprung unserer Pferde machen. Schön geschrieben, danke.

  3. Sie sollten wirklich mal ein Buch schreiben !?

    • Alessa

      23. Mai 2017 um 10:44

      Danke für die lieben Worte! Der Plan dafür steht schon, jetzt muss sich nur noch die Zeit dafür finden 🙂

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