Alessa Neuner

A Life dedicated to Horses

Werde zum Experten deines Pferdes!

"Ich werde zum Experten - für dich!"

„Ich werde zum Experten – für dich!“

Die Hufe deines Pferdes sind brüchtig? Wende dich bitte sofort an einen Hufexperten! Dein Pferd hat heute dreimal statt zweimal abgeschnaubt? Sofort den Tierarzt anrufen! Der Schweif pendelte beim reiten heute ein paar Grad mehr nach links als nach rechts? Ein eindeutiger Fall für den Osteopathen!

In der immer größer werdenden Pferdegesellschaft wächst auch stetig die Zahl der sogenannten Experten.

Natürlich ist das auch gut so – denn kein Fachmann ist fähig, auf allen Gebieten rund ums Pferd ein Expertenwissen aufzuweisen. So findet man für wirklich jeden Bereich rund ums Pferd (mehr oder weniger) gelernte Menschen, die einen in Theorie und Praxis bei jeglichem Problem unterstützen können. Der Versuch, erstmal selbst seinem Pferd zu helfen ist fast schon verschrien – schließlich gibt es dafür Experten, die das gelernt haben und somit besser können!

Das stimmt natürlich. Und dennoch glaube ich – du weißt es besser! Nicht, weil du genauso viel Wissen vorweisen kannst oder dich auf einem Gebiet jahrelang fortgebildet hast. Aber gegen all diesem Wald aus Fachkräften hast du einen entscheidenenden Vorteil: Heimspiel! 

Was das bedeutet? Das möchte ich dir erklären…
Seit Jahren an meiner Seite... Was du mir schon Ales erzählt hast über dich - wer außer mir besitzt sonst dieses Wissen?

Seit Jahren an meiner Seite… Was du mir schon alles erzählt hast über dich – wer außer mir besitzt sonst dieses Wissen?

Ich glaube, kein Mensch kennt mein Pferd so gut wie ich. Kein Experte sieht, wie es sich über all die gemeinsamen Jahre entwickelt hat. Welche Neigungen es hat, welche Stärken und Schwächen. Was ihm gut tut und womit es schnell Probleme bekommt. Dieses Wissen ist in meinen Augen gold wert. Bei der Heilung einer Krankheit oder dem Lösen eines Problemes steht für mich immer die Ursachenbehebung im Vordergrund. Nur wenn ich die Basis, den Grund der Symptome erkannt und beseitigt habe, werde ich dauerhaften Erfolg erzielen.

Doch auf was bauen die meisten Fachleute, die das Pferd gerade mal seit 5 Minuten kennen, ihren Heilungsplan auf? Genau – an Hand der Symptome! Ein sehr fähiger Experte mit gutem Gespür für die Pferde sieht vielleicht noch mehr und kann somit auch andere Informationen in die Behandlung mit einbeziehen. Doch das Wesen dieses einen speziellen Pferdes wird er auf die Schnelle niemals so von Grund auf begreifen können wie du das nach all den gemeinsamen Jahren kannst.

An deine Hufe kommen nur gelernte Hufpfleger? Nein - an deine Hufen kommen ab und an gelernte Hufpfleger. Und jeden Tag ich, die sie beobachtet, begleitet und Wissen darüber sammelt.

An deine Hufe kommen nur gelernte Hufpfleger? Nein – an deine Hufen kommen ab und an gelernte Hufpfleger. Und jeden Tag ich, die sie beobachtet, begleitet und Wissen darüber sammelt.

Somit stellt sich mir die Frage: Wer ist der eigentliche Experte, wenn es um mein Pferd geht?

Ich möchte mit diesem Artikel nicht dazu aufrufen, alle Tierärzte, Hufschmiede und Physiotherapeuten zu boykottieren. Ich denke, sie leisten alle (naja, sagen wir fast alle) einen wichtigen Beitrag und können durchaus sehr helfen.

Doch ich denke, darauf können wir uns nicht ausschließlich verlassen. In meinen Augen ist es mindestens genauso erforderlich, dass wir selbst uns zu Experten ausbilden. Wir müssen keine Fachleute werden, die über Wissen für alle Pferde verfügen.

Aber wir müssen zu Experten für unser Pferd werden – sein persönlicher Fachmann auf allen Gebieten!

Mit diesem Wissen kann ich oftmals Symtome schon zu Beginn erkennen und den Grund beseitigen, noch bevor ich einen Experten überhaupt hinzurufen muss. Und wenn es doch so weit ist, dann bin ich sicher, dass jeder Therapeut unser eigenes Expertenwissen sehr zu schätzen wissen wird – denn es erhöht die Wahrscheinlichkeit auf Therapieerfolg immens!

Ich bin dein pd ach had

Ich bin kein Experte für alle Pferde – aber ich bin dein Experte, dein persönlicher Therapeut.

Mir ist ein gesundes, glückliches Pferd auf allen Ebenen sehr wichtig. Deshalb möchte ich für dieses Pferd zum Experten werden – ich versuche alles über seine Hufe, seine Biomechanik, sein Wesen zu erkunden. Denn Wissen ist Macht und diese Macht ist ein großer Freund auf dem Weg zum gesunden, glücklichen Pferd! Diese Einstellung hört nicht bei der Gesundheit der Pferde auf – auch bei jedem gemeinsamen Training, sei es im Sattel oder am Boden, möchte ich, wie Klassikausbilderin Anja Beran sagt, zum Therapeuten für mein Pferd werden und es zufriedener, entspannter und glücklicher verlassen, als ich zu ihm gekommen bin.

In diesem Sinne: Traut euch, macht euch schlau, interessiert euch für alle Bereiche rund ums Pferd und scheut euch nicht davor, mit den Experten auf eine Ebene zu klettern – für euer Pferd!

Wie ihr dabei die 10 wichtigsten Fragen rund ums Pferd ganz einfach beantworten könnt, lest ihr in dem wundervollen Artikel von Kindofhorsediary.

Mit Jean-Claude Dysli im Gespräch - er war wohl einer der größten Experten in der Pferdwelt. Und schaffte es, vielen seiner Schüler sein Expertenwissen zu vermitteln.

Mit Jean-Claude Dysli im Gespräch – er war wohl einer der größten Experten in der Pferdwelt. Und schaffte es, vielen seiner Schüler sein Expertenwissen zu vermitteln.

Nachtrag: Da ich weiß, dass sich durch diesen Artikel wieder einige auf die Füße getreten fühlen: Nein, ich möchte den „wahren“ Experten nicht ihre Fähigkeiten aberkennen. Aber ich weiß, dass jeder wirklich gute Experte froh ist, wenn der Besitzer sich informiert und schlau macht – denn zusammen kann man so viel mehr erreichen, als alleine. Gerade im komplexen Pferdebereich!

Nachtrag 2.0: Ja, auf dem Foto mit Jean-Claude sitze ich auf einem ganz unpassenden Sattel, unpassend für mich und vor allem für mein Pferd. Ein Sattel von Experten, extra für uns angefertigt. Und wer sagte mir, dass er nicht passt und weg muss? Genau: Mein Pferd, der wohl größte Experte in meinem Leben 😉

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6 Kommentare

  1. Nachtrag 1 und 2 mag ich besonders 😉 Es gibt ja immer die, die nach dem klitzkleinsten „aber“ in einem wunderbaren Artikel suchen.. Ich hoffe sie fangen hier bei deinem Artikel nicht damit an. Ich finde deinen Aufruf wunderbar. Ich würde sagen, dass ich Experten vertraue, aber ich hinterfrage sie auch. Ich will wissen wieso sie etwas tun, was das bringen soll und dann frage ich mein Tier, wie es das findet. Genau wie du schreibst, man selbst kennt sein Tier am Besten und kann dadurch auch die passenden Entscheidungen treffen, zumindest so gut wie es aus dem Moment heraus geht. Danke für den wunderbaren Aufruf zu mehr Vertrauen in das Pferd und mehr Wissensansammlung des Reiters. Bis bald und fühl dich gedrückt, Petra

  2. Liebe Alessa,
    ich stimme dir aus vollem Herzen zu: es ist sehr wichtig, sein Pferd täglich zu beobachten und Veränderungen, seien es positive oder auch negative, sofort zu erkennen.
    Mein Pferd Veneroso zeigt mir auch sehr schnell, ob etwas nicht passt. So hat auch er mir deutlich gezeigt, dass etwas mit dem Sattel nicht in Ordnung ist. Leider habe ich das nicht sofort verstanden – wir arbeiten dran.
    Ich bin erst seit 2 Jahren Pferdebesitzerin und es braucht eine Weile, bis man einen geschulten Blick bekommt.
    Dennoch möchte ich auf meine Osteopathin nicht verzichten – ich bin ja schon froh, wenn ich merke, dass etwas nicht stimmt und dann sie rufe, damit sie die entsprechende Behandlung vornimmt. Sie kennt Veneroso, seit ich ihn habe und hat ihm (und auch mir) immer wieder schnell helfen können.
    Und auch meine ‚Huftante‘ ist für uns unverzichtbar, da Veneroso problematische Hufe hatte, die regelmäßig fachmännisch behandelt werden müssen.
    Schön ist es zu erleben, wie ich Veneroso immer besser verstehe und sehe und fühle, ob und was nicht mit ihm stimmt. So werde ich auch mehr und mehr der Experte für mein Pferd.

  3. Super toll geschrieben. Auch ich bin sehr darauf bedacht alles über mein Pferd zu lernen und recherchiere deswegen sehr viel im Internet. Ich kann also nur sagen, dass ich genau deiner Meinung bin. GlG Julia

  4. Ja, da gebe ich dir auch Recht. Keiner kennt sein eigenes Pferd so gut, wie man selbst und ich würde behaupten, jeder der sich für sein Pferd (also für das Tier und nicht das Sportgerät) wirklich interessiert, wird automatisch zum Experten und möchte verstehen, was das Problem ist und wie man erstmal selbst helfen kann.
    Allerdings möchte ich gerne einen vorteilhaften Faktor hinzufügen, den die Experten haben: Sie haben eine gewisse Distanz zu dem Tier und können die Situation etwas rationaler und mit Abstand beurteilen. Zum einen mit emotionalem Abstand, der gerade bei schwerwiegenden Krankheitsfällen von Bedeutung ist und ich glaube, wir, die ihre Pferde täglich sehen, fallen kleine Ungereimtheiten, die dann aber doch zu einem größeren Problem werden, nicht mehr so auf, weil sie sich oft nach und nach einschleichen.
    Jemand, der nur in Einzelfällen hinzugezogen wird, hat einfach einen anderen Blick. Das muss dann kein gelernter Tierarzt sein, das können natürlich auch Pferdefreunde aus anderen Ställen sein. Hat mir in der Vergangenheit schon gut geholfen.

    Zu deinem Nachtrag 2.0: Stefan hat mittlerweile eine größere Auswahl an Sattelbäumen im Angebot, womit er ein breiteres Spektrum an Pferderücken bedienen kann. Mein erster hatte den Sattelbaum, von deinem abgebildeten Sattel und er hat leider nicht lange gepasst, bzw. im Nachhinein glaube ich, war er von Anfang an von der Form her für mein Pferd nicht so gut geeignet. Ich habe mir vor 4 Jahren einen ganz neuen Sattel von Stefan anfertigen lassen und er ist super. Nach so vielen verschiedenen Sättel, bin ich dann doch wieder bei ihm gelandet und mit dem neuen Sattel lief mein Pferd unter keinem so gut, trotz noch schlechterer Sattellage wie zuvor, aufgrund des Alters.
    Solltest du also grundsätzlich von diesem Sattelkonzept überzeugt sein und hast Bedarf an einem neuen Sattel, wäre es vielleicht lohnenswert ihn nochmal anzufragen, insofern dein Vertrauen in ihn wiederherstellbar ist.

  5. Liebe Allessa!

    Unsere Pferde können leider nicht selbst ihre Geschichte den Experten erzählen. Dazu brauchen Sie uns umso wichtiger ist es hinzusehen und zu lernen.

    Mein Pflegepferd ist schon etwas älter und hat Arthrose. Zu anfangs hatte ich immer Angst nicht schnell genug zu erkennen wann sie Schmerzen hat. Mittlerweile merke ich schon die kleinsten Veränderungen und kann darauf reagieren.

    Wir haben auch schon sehr viel Erfahrung um sie dann zu unterstützen. Was nicht heißt das wir die Tierärztin außen vor lassen.

    Es macht einfach die Mischung aus all dem Wissen was uns zur Verfügung steht.

    Lg claudia

  6. Oh es ist wirklich so….und man ist selbst in Gedanken beim Pferd….für mich ist das Pferd, was ich reite alles….es hat mir in den letzten Jahren so viel Selbstvertrauen gegeben, durch zuschauen wie es ihn geht und hab dadurch sehr viel von ihn lernen können….ich versuche ihb viel zu beobachten, dadurch kann man viel ableiten wenn er auch mal ein schlechten Tag oder irgendwas anderes hat! Leider gehört er nicht mit, sondern den Pferdehuf wo ich reite, aber kümmern darf ich mich um ihn wie um ein eigenes! Darf mit ihn spazieren gehen und bring ihn viel bei! Im Augenblick den spanischen Schritt! Er ist so aufmerksam, lernwillig und unglaublich verspielt! Das liebe ich an diesen Schimmel! Auf jeden Fall denke ich auch, dass um so besser man sein Pferd kennt, dass man es selbst an besten einschätzen und verstehen kann!

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